Schwimm-Marathon mit 82 Jahren

Hochleistung im hohen Alter: Nach eisernem Training schwamm Franz Wiesholler (82) acht Kilometer im Chiemsee bis zur Fraueninsel.

Eine außergewöhnliche sportliche Leistung vollbrachte am vergangenen Wochenende der 82-jährige Franz Wiesholler. Bereits zum 10. Male schwamm er vom Seehäusl aus ohne Unterbrechung auf die acht Kilometer entfernte Fraueninsel.

Je älter er wird, desto schneller wird er! Heuer brauchte Wiesholler für diese acht Kilometer genau drei Stunden, im Vorjahr waren es noch drei Stunden und zehn Minuten Sein Freund Ewald Klinger hatte ihn vor dem Start mit Fett eingerieben und dieser sagte, das hält ihn warm und schütze ihn vor einem Sonnenbrand. Zudem erinnerte er, dass Wiesholler sich etwa zehn Tage lang mit täglich 2,5 Kilometer Schwimmen auf dieses Unternehmen vorbereitet hat.

Punkt 10 Uhr ging Wiesholler beim Seehäusl ins Wasser, wurde von der Wasserwacht Chieming mit Bootsführer Markus Meier und Rettungsschwimmer Raphael Huber erwartet und bis auf die Fraueninsel begleitet. Der Ausnahme-Schwimmer bemerkte, das Wasser im Bereich des „Seehäusls“ zähle zu den wärmsten Stellen (derzeit 24 Grad) des Chiemsees. Er kraulte die ersten drei Kilometer, legte sich dann in regelmäßigen Abständen zur kurzen Erholung auf den Rücken, dann schwamm er in dem Rhythmus Kraulen und Rückenschwimmen weiter bis zum Anlegesteg beim „Inselwirt“ auf der Fraueninsel und kam dort um 13 Uhr an.

Der Schwimmer machte auf dem Steg etliche Dehnungsübungen und Kniebeugen, trocknete sich ab und zog sich beim „Inselwirt“ an. Danach wurde er von den dortigen Beschäftigten mit großem „Hallo“ begrüßt und mit Glückwünschen überhäuft. „Jetzt brauche ich einen Schnaps, eine Radlermass und eine Schweinshaxe“, sagte er, nahm dies alles zu sich und fühlte sich danach so richtig wohl. Wiesholler erinnerte, im Jahr 1976, er war damals Bademeister im ehemaligen Chieminger Hallenbad, schwamm er erstmals von Chieming aus auf die Fraueninsel und hätte nie geglaubt, dass er diese Strecke bis heute bereits 10-mal hinter sich gebracht hat.Der ehemalige mehrmalige Deutsche Ringermeister und Segler hat vor, auch 2011 wieder auf die Fraueninsel zu schwimmen und habe das Ziel, eine Schwimmzeit von unter drei Stunden zu erreichen.

Mit dem Wasserwachtsboot „Elmu“ ging es gemeinsam in acht Minuten wieder nach Chieming zurück. In Chieming angekommen bedankte sich Wiesholler bei Bootsführer Meier und beim Rettungsschwimmer Huber. Meier ging noch auf den seltenen Namen des Bootes „Elmu“ ein und sagte, dieser Name setzt sich aus den beiden Anfangsbuchstaben der Familiennamen Christian Ellmaier und Franz Muschler zusammen, die viele Eigenleistungen auf diesem Boot erbracht haben und es zu einem der schnellsten Rettungsboote umfunktioniert haben.

Foto und Autor: Otto Humm
Artikel vom 09.07.2010
Quelle: wochenblatt.de

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